Klarsichtfolie und rote Perücke

Gruppenfoto

Romeo und Julia - die Verbindung dieser beiden Namen ist zum Synonym für eine leidenschaftliche Liebe geworden, die allen Widrigkeiten zu trotzen versucht. Seit Jahrhunderten strahlt die glühende Kraft dieser Liebe eine Faszination aus, die der Geschichte des dramatischen Liebespaars ungebrochene Popularität verleiht. Doch ebenso vehement wirkt auf die Beziehung ein unbezwingbarer Hass, eine allgegenwärtige Gewalt, von der sich die Figuren kaum befreien können.

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8b hatten sich mit ihrem Deutschlehrer Dennis Scheu für diesen Klassiker der Liebesgeschichten als ihr erstes Drama entschieden. Und so wurden die Welt um die verfeindeten Familien und das tragische Schicksal der beiden Liebenden bereits im Klassenzimmer immer wieder im eigenen Theaterspiel und im Gespräch lebendig. Nun zog es sie ins Villinger Theater am Ring, um sich eine professionelle Bühnenumsetzung anzuschauen. Die war dabei ganz anders als gewohnt:

Der niederländische Theaterjournalist und Dramaturg Tom Blokdijk hat nämlich eine moderne Bearbeitung des berühmten Shakespeare"schen Liebesdramas für nur fünf Schauspieler geschrieben. Und so tritt Mercutio mit roter Perücke auf und Julias Zimmer ist ummantelt von Klarsichtfolie. Blokdijk hat zwar den Konflikt verschärft, lässt die Geschichte aber dennoch hoffnungsvoller enden als das Original. Denn Julia stirbt nicht, sondern verlässt den Saal durch den Zuschauerraum - dieses Ende löste viele Diskussionen bei den jungen Neu-Theatergängern aus. 

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