Erster Platz mit Windenergie vom Dach

Erfolgreicher Schüler vor seinem Projekt

Für Fabian Thiele war es eine große und durchaus angenehme Überraschung, als er beim Regionalfinale von „Schüler experimentieren“ in der Kategorie Technik den ersten Platz belegte. Der 14-Jährige besucht die neunte Klasse des Gymnasiums am Deutenberg und ist begeistertes Mitglied der „Jugend forscht“-AG. Mit seinem Projekt, dem „Windmodul“ gelang es ihm, die Jury zu überzeugen.

Greifbar und innovativ

Dabei handelt es sich um den Prototyp einer Konstruktion, die mehrere Miniaturwindräder in sich vereint, um mit ihnen einfach auf dem Hausdach Strom zu generieren. „Energie braucht man überall“, erklärt Fabian, „gerade zu Zeiten der Energiekrise“. Weshalb man sich nur Solarzellen, aber keine Windräder aufs Dach schraubt, ist für ihn ein Rätsel. „Da wir viel ungenutzten Wind in der Umgebung haben, ist mir die Idee gekommen, einen Nutzen aus diesem zu ziehen“, heißt es in der Kurzbeschreibung des Projekts. An einem selbstgebauten Teststand testet er verschiedene Propellertypen und überprüft ihre Leistungsfähigkeit. Das Projekt bedeutet ihm sehr viel, nicht zuletzt deswegen, weil er so viel Zeit und Kraft hineingesteckt hat.

Sein hoher Arbeitseinsatz wird auch von den betreuenden Lehrern Sarah Fuchsloch und Marco Sattel sehr gelobt: „Er machte viel zu Hause und zeigte viel Eigeninitiative. Wenn etwas nicht so gut funktioniert hat, hatte er immer Ideen, was man verbessern könnte.“

„Auf schwäbisch gesagt: Wir Lehrer sind stolz, so ein Käpsele zu haben“, ergänzt Lehrerin Fuchsloch lachend. Fabians Projekt zeige eigentlich gut den Geist von „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“. Es seien alles greifbare Ideen, nichts abgehobenes und nichtsdestotrotz innovativ und zukunftsorientiert.

Nach dem ersten Erfolg hofft Fabian, mit seinem Windmodul auch auf Landesebene Chancen zu haben. „Klar, es ist eine höhere Liga, bei der auch ganz andere Projekte antreten, aber ich bin trotzdem zuversichtlich.“

Simple Ideen, die greifen

Momentan arbeitet er mit seinen Lehrern an der Optimierung seiner Konstruktion. Dabei beschäftigen sie sich mit Fragen wie Leistungsfähigkeit und Möglichkeiten der Umsetzung. Ganz am Ende steht für Fabian das Ziel, seine Erfindung ausgebaut und flächendeckend eingesetzt zu sehen. Lehrerin Sarah Fuchsloch findet das spitze, „das ist genau das, was wir brauchen. Es zeigt, dass auch simple Ideen wirklich greifen können.“

Fünf Projekte des Gymnasiums waren am Start, wofür die Schule bereits zum dritten Mal in Folge mit dem Schulpreis prämiert wurde. Der Preis würdigt die Förderung, die der Wettbewerb und vor allem seine jungen Teilnehmer an der Schule erfahren. Unterstützt wird die Schule hier sowohl von der Stadt als auch von der Vector Stiftung, die manche Anschaffungen erst möglichgemacht hat, wie zum Beispiel den 3D-Drucker, mit dem auch erste Entwürfe des Windmoduls gedruckt wurden.

Im April zum Landesfinale

Aktuell hat die AG „Jugend forscht“ des Gymnasiums 14 Projekte von 22 Mitgliedern, von denen über die Hälfte Mädchen sind, wie Sarah Fuchsloch ganz erfreut betont. Sie und Herr Sattel sehen großes Potenzial in Fabian und seiner „Erfindung“ und hoffen, dass es ihm gelingt, sich im April mit seinem „Windmodul“ auch beim Landesfinale in Balingen zu behaupten.

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