Im Musiksaal des Gymnasiums am Deutenberg wurde Büchners "Woyzeck", inszeniert von Thorsten Kreilos und präsentiert vom Theater "Mobile Spiele", nicht nur als Drama, sondern als Lernhilfe für die Kursstufe 2 gespielt. Die Bühne, dominiert von Kleiderbergen, spiegelte Gräueltaten wider und ließ Figuren wie Marie und den Hauptmann als Erinnerungen auferstehen.
Die Besonderheit von Kreilos' Inszenierung lag in seiner Herangehensweise an das klassische Stück: Anstatt "Woyzeck" traditionell zu präsentieren, setzte der Regisseur auf eine kraftvolle symbolische Darstellung, in der alte Kleiderberge nicht nur die Bühne dominierten, sondern auch als Erinnerungsanker dienten. Jedes Kleidungsstück schien Geschichten von vergangenen Gräueltaten zu erzählen, wodurch das Drama eine zusätzliche Dimension erhielt. Woyzeck, im Mittelpunkt dieser symbolträchtigen Welt, wurde weniger als individueller Charakter und mehr als ein Symbol für die von der Gesellschaft Übersehenen und Missverstandenen präsentiert. Diese Interpretation bot den Schülerinnen und Schülern eine andere, nachdenkliche Perspektive auf das ihnen aus dem Unterricht bekannte literarische Werk.
Die Inszenierung diente dabei so nicht nur als Unterhaltung, sondern vor allem als intensive Vorbereitung auf das schriftliche Deutschabitur. Durch Kreilos' Interpretation wurde Büchners Klassiker lebendig, zugänglich und relevant für die Schülerinnen und Schüler. Die Verbindung von literarischem Wissen und theatralischer Darstellung wird den Abiturientinnen und Abiturienten hoffentlich dabei helfen, eine tiefere Verbindung zum Stoff herzustellen und das Abitur erfolgreich zu bestehen.
