Eine Reise durch Geschichte, Kultur und Literatur

Eine aufregende und lehrreiche Studienfahrt führte die Kursstufe 2 von insgesamt 20 Schülerinnen und Schülern und ihre Lehrkräfte in die pittoreske tschechische Hauptstadt Prag. Die Reise bot einen vielfältigen Einblick in die Geschichte, Kultur und Literatur dieser faszinierenden Stadt.

Am ersten Tag der Studienfahrt stand die Erkundung des historischen Prags im Mittelpunkt: Die Schülerinnen und Schüler hatten die Gelegenheit, die majestätische Prager Burg zu besichtigen, darunter die Goldene Gasse, den St. Veitsdom, Daliborka, die St. Georgs Basilika und den Alten Königspalast. Ein Höhepunkt war der Besuch des Ortes, an dem der berühmte Prager Fenstersturz stattfand. In den kleinen Ausstellungen der Goldenen Gasse tauchten die Schüler in längst vergangene Lebensweisen ein.

Eine weitere faszinierende Erfahrung war in der Abenddämmerung die interaktive Tour zum "Pestarzt von Prag", Alexander Schamsky, der im Jahr 1715 gegen die Pest kämpfte. Die Schülerinnen und Schüler stellten ihre Spürnase bei Rätseln und historischen Kniffeleien rund um den "Schwarzen Tod" unter Beweis. Die Pestmaske durfte dabei natürlich nicht fehlen, nach Jahren der Corona-Pandemie ein gar nicht mal mehr so ungewöhnlicher Begleiter. 

Am zweiten Tag führte die Reise ins jüdische Viertel von Prag, wo die Teilnehmer die beeindruckende Alt-Neu-Synagoge besuchten. Mit Kippa auf dem Kopf spürten die Schüler der jüdischen Geschichte der Orte nach und lernten so manch Neues über die Religion und deren Geschichte der Unterdrückung, die indes in Tschechien nicht so stark war wie in vielen anderen Ländern. 

Nachmittags stand dann eine sehr große Herausforderung für einige an: die "Invisible Exhibition", eine Ausstellung im Dunkeln. Hier wurden die Schülerinnen und Schüler von einem blinden Guide durch Alltagssituationen geführt, die sie auf völlig neue Weise ertasten, erriechen und erhören ließen. Dies war eine intensive Erfahrung für die Sinne, aber auch eine, die zum Nachdenken über Selbstverständlichkeiten des Alltags anregte.

Die Spannung stieg dann abends noch einmal beim Besuch der Escape Rooms. Mit Hilfe verschiedenster Utensilien, Hinweisen und viel Grips, Teamgeist und Logik sollte man innerhalb von 60 Minuten das Rätsel gelöst und den Code geknackt haben, um den Raum wieder zu verlassen. So muss man z.B. in der "Kammer des Alchemisten" den sagenumwobenen "Stein der Weisen" finden – ein absolut unterhaltsames und spannendes Abenteuer für jedermann. 

Am letzten Tag der Studienfahrt widmeten sich die Schülerinnen und Schüler der literarischen Seite von Prag. Im Kafka-Museum folgten sie den Spuren des berühmten tschechischen Dichters Franz Kafka und seiner bewegten Biografie. In der bedrückenden Atmosphäre und unter dem Eindrücken der Ausstellung analysierte die Gruppe gemeinsam zwei seiner Parabeln und diskutierte verschiedene Interpretationen.

Danach war erst einmal eine Durchschnaufpause notwendig: Eine Bootsfahrt auf der Moldau und dem Kanal Čertovka im historischen Zentrum von Prag bot eine entspannende Abwechslung. Begleitet von Smetanas "Moldau" genossen die Schülerinnen und Schüler die malerische Schönheit der Stadt vom Fluss aus. 

Schließlich erlebten die Schülerinnen und Schüler das Schwarze Theater "Image", das mit Schwarzlichtillusionen, Ballett, Akrobatik und humorvollen Einlagen beeindruckte. Strahlende Gesichter und begeistertes Lachen rundeten diese faszinierende Studienfahrt nach Prag ab, so dachte die Gruppe, bis dann auf der Rückreise noch einmal ein ganz realer Adrenalin-Schub anstand: An der Grenze wurde der Flixbus vom deutschen Zoll kontrolliert.

Letztendlich kamen aber alle wohlbehalten, zufrieden und ziemlich müde wieder in der Schwenninger Heimat an. 

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