Nachruf Willy Kälble

Die aktuelle und ehemalige Schulgemeinde des Gymnasiums am Deutenberg bedankt sich bei ihrem sehr geschätzten ehemaligen Kollegen, Herrn Studiendirektor Willy Kälble.

Willy Kälble war als Studiendirektor Fachberater im Auftrag des damaligen Oberschulamtes und heutigen Regierungspräsidiums Freiburg tätig. Zudem war er an seiner Stammschule, dem Gymnasium am Deutenberg, für die Betreuung der Fachschaft Katholische Religion verantwortlich. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000 kümmerte er sich außerdem um die Lehrerbücherei und engagierte sich in den 80er Jahren als Mitglied der Schulkonferenz für unsere Schule.

Im Gespräch mit ehemaligen Kollegen und Weggefährten von Willy Kälble wird sehr deutlich, dass er zu den Bescheidenen, Stillen und Zurückhaltenden im Kollegium gehörte. Es war nicht seine Art, sich in den Vordergrund zu drängen, aber er hatte seine festen christlichen Überzeugungen, besaß einen leisen Humor und war somit im wahrsten Sinne des Wortes kollegial. Bei den Schülerinnen und Schülern besaß er großes Ansehen, galt dabei zwar als strenger aber vor allem auch gerechter Lehrer.

Im 3. Stock des nun bald sanierten Hauptgebäudes sorgte Herr Kälble für die Einrichtung und Ausstattung des Fachschaftraumes Religion und kämpfte in der Verantwortung für das Fach für die Beibehaltung der wöchentlichen Schulgottesdienste, die er durch den Stundenplaner bedroht sah.

Willy Kälble wirkte jedoch auch über die Schule und den reinen Fachunterricht hinaus. So beteiligte er sich u. a.  zusammen mit Martin Schelling und einigen anderen Kollegen an der Herausgabe einer Schulbuchreihe für den kath. Religionsunterricht "Wege der Freiheit". Grundlage dafür bildeten die revidierten Lehrpläne von 1984/85, die den Schulen Pädagogische Tage, Unterricht für "Kopf, Herz und Hand" und etwas mehr erzieherisches Wirken verordnet haben und sich eher an der "Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler orientieren sollten. Insofern ist dieses Schulbuch eben kein Katechismus mehr, sondern hat Problemstellungen der Zeit, die sich an den existenziellen Fragen des Lebens und an Themen wie Toleranz oder sozialem Engagement orientieren, aus christlicher Sicht in offener Weise zur Diskussion gestellt, was auch in der Festschrift des Gymnasiums am Deutenberg von 1990 nachzuvollziehen ist.

Mit großem Respekt verabschiedet sich die Schulgemeinde des Gymnasiums am Deutenberg von Herrn Kälble und nimmt Anteil an der Trauer seiner Familie.

Zurück