”Haben die Kommunisten wirklich den Reichstag in Brand gesteckt?”

Wie war das nochmal? ”Wann hat Philipp Scheidemann die Republik ausgerufen?”, ”Warum hat die DDR Karl Marx und Friedrich Engels auf einem zentralen Platz ist 0st-Berlin ein Denkmal errichtet?”, ”Haben die Kommunisten im Februar 1933 wirklich den Reichstag in Brand gesteckt?” und ”Wie ist es, durch das Holocaust-Mahnmal zu laufen?”

Mi diesen und ähnlichen Fragen haben wir, eine kleine Gruppe der K2-Studienfahrt nach Berlin unter Leitung von Vanessa Döz und Remy Heimers, uns beschäftigt. An jedem der drei Tage hatten wir jeweils eine Veranstaltung, in der wir tiefer in ein Thema eingedrungen sind.

Der erste Tag führte uns tief in den Westen an den Wannsee, wo die NS-Bürokratie die ”Endlösung der Judenfrage” organisierte. In wunderschöner Umgebung hatten dort in einer großen Villa direkt gegenüber dem Strandbad Wannsee 15 Männer die Weichen für die Ermordung der europäischen Juden gestellt. Dieser Kontrast spiegelt sich auch im Protokoll wieder, wo verharmlosende Wörter wie ”Endlösung” oder ”natürliche Verminderung” den mörderischen Schrecken verhüllen sollten.

Am 2. Tag besuchten wir die Gedenkstätte deutscher Widerstand, wo wir uns in Zweierteams mit jeweils einer Gruppe oder einer Person beschäftigt haben. Besonders spannend war die Frage, warum die einen sich dem NS-Regime an den Hals warfen, die anderen aber persönliche Risiken bis hin zum Tod auf sich nahmen, um zu verhindern, dass Hitler als Sieger aus der Geschichte hervorging.

Der 3. Tag führte uns in die Zeit des Kalten Kriegs nach dem Mauerbau in die Berliner Unterwelt. Teilweise war die Atmosphäre in den Bunkern, Kellern und Schächten beklemmend. Die Menschen verließen dort durch U-Bahn Schächte, durch stinkende Abwässerkanäle und, als das nicht mehr ging, durch unterirdische Tunnel das Land, das ihnen die persönliche Freiheit und das Recht auf Freizügigkeit genommen hatte. Für uns ist es heute fast unvorstellbar zu verstehen, zu welchen intellektuellen und körperlichen Fähigkeiten Menschen in der Lage sind, wenn staatliche Repression sie in die Enge treibt.

Neben den drei größeren Veranstaltungen haben wir natürlich auch andere historisch bedeutende Orte im Rahmen kürzerer und längerer historischer Spaziergänge besucht, auf denen unsere Lehrer uns wichtige Fakten vermittelt haben. Wir haben es auch sehr genossen, dass wir uns am Ende des Programms auf eigene Faust aufmachen konnte, um auch den schnöden Dingen dieser Welt ihren Platz zu lassen.

Unsere Bilder zeigen unsere Geschichtsgruppe vor dem Brandenburger Tor, das Haus der Wannseekonferenz und die Siegessäule.

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