Für einige war es das erste Mal, für andere war das 16. Mal eher eine Art Heimkommen: Die Spaniengruppe der Studienfahrten startete mit jeder Menge Energie in Richtung Madrid – und das schon im Bus. Bereits auf der Hinfahrt verwandelte eine Gruppe den Bus in eine improvisierte Karaoke-Bar. Mit einem gespannten Laken und einem Beamer im Mittelgang sorgten sie für eine echte Show. Ob alte Schlager oder die neuesten Chart-Hits – das mobile Karaoke-Konzert war sicherlich die passende Einstimmung auf das spanische Temperament, das eine kleine Gruppe besonders durchhaltefähiger Schülerinnen und Schüler auch direkt nach der Ankunft weiterlebte: Es zog sie sofort zum Templo de Debod. Bei malerischem Sonnenuntergang und mit Blick auf die Stadt genossen sie dort die Ruhe, während im Hintergrund die sanften Klänge einer Straßenband mit klassischer Musik die Szenerie untermalten. Ein Moment, der so romantisch war, dass er fast aus einem Film stammen könnte.
Am nächsten Tag brachte der Stadtspaziergang die Gruppe in die Ecken Madrids, die man sonst vielleicht übersehen hätte. Führerin Paula erzählte nicht nur allerhand Historisches, sondern gab auch gute Insidertipps für die kommenden Tage. Am Nachmittag wartete jedoch ein echtes Highlight: ein Flamenco-Tanzkurs. Tanzlehrerin Patri war nicht nur eine passionierte Lehrerin, sondern entpuppte sich auch als die Tänzerin, die die Gruppe am nächsten Tag bei der Flamencoshow im „Tablao“ begeistern sollte. Spätestens da hatte Patri ihren eigenen Fanclub aus Schülern sicher. Bei der Show am Abend waren ihre Bewunderer nicht zu übersehen, und nicht wenige „Olé“-Rufe als Anheizer schallten aus der Schwenninger Ecke.
Ein weiteres Erlebnis, das die Gruppe nachhaltig beeindruckte, war der Besuch der Stierkampfarena Las Ventas. Viele Schülerinnen und Schüler waren von der Größe und der Tradition des Ortes fasziniert, manche auch ein wenig abgeschreckt. Doch der kleine Zwischenstopp im wunderschönen Retiro-Park auf dem Weg zur Arena sorgte dafür, dass die Gemüter sich beruhigten und alle die Schönheit der Natur genießen konnten, bevor es in die Welt des Stierkampfes ging.
Besonders kreativ wurde es bei einem Fotowettbewerb, den die Lehrkräfte als Überraschung ausriefen: Die beste Foto-Umsetzung einer Aufgabe sollte eine Belohnung einbringen: ein Komfort-Zimmer für die letzte Nacht. Die Schülerinnen und Schüler übertrafen sich gegenseitig mit kreativen Ideen – ob witzige Selfies vor berühmten Sehenswürdigkeiten oder künstlerisch inszenierte Gruppenfotos. Die Konkurrenz war groß, und das Zimmer hart umkämpft.
Tief in die Geschichte "stürzte" sich die Gruppe in Toledo: An der Zipline ging es mitten in die interreligiöse Vergangenheit der Stadt der drei Kulturen aus luftiger Höhe – inklusive ganz besonderem Andenkenfoto.
Zum krönenden Abschluss der Fahrt gab es für die Kulturinteressierten noch einen Besuch im Prado-Museum, bevor sich die Gruppe auf den Heimweg machte – nach 95 gelaufenen Kilometern und vollgepackt mit Erinnerungen an eine erlebnisreiche Woche.