Der Zauber der Burg

Eine intensive Probenwoche liegt hinter den Schauspielern und Musikern des Gymnasiums am Deutenberg. Sie waren gemeinsam für eine Woche auf das Schloss Kapfenburg bei Aalen gefahren, um gezielt an ihrem diesjährigen Projekt, einer Inszenierung von Frank Wedekinds Skandalstück „Frühlings Erwachen“, zu arbeiten.

Und das verlangte allen Beteiligten in diesem Jahr besonders viel ab: Themen wie (sexuelle) Gewalt, Leistungsdruck, Heteronormativität und Suizid bilden ein dichtes Netz, in das sich die Schülerinnen und Schüler immer weiter vorwagten und dabei auch viele eigene Grenzen zu überwinden hatten. Diese Erfahrung schweißte die ohnehin schon über lange Jahre eingespielte Truppe noch enger zusammen.
Und so bildete die traditionelle Probenwoche wieder einmal das Herzstück der Probenarbeit: Die Gruppe mit 25 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen sieben bis zwölf wuchs zusammen während der gemeinsam verbrachten Zeit fern von Zuhause und der nächsten Stadt. Vor allem für die oft emotionale Theaterarbeit ist solch ein Gruppengefühl eine der grundlegendsten Bedingungen.

Denn darin zeigt sich ein weiterer Faktor, der nicht zu unterschätzen ist: Nicht nur, dass sich auf der Burg zum ersten Mal Theater und Musik vereinen, auch das generelle Proben trägt größere Früchte, wenn es nicht in eine Doppelstunde gezwängt und nach einem langen und anstrengenden Schulmorgen stattfindet. So fanden viele der jungen Schauspieler einen ganz anderen Zugang zu ihren Rollen. Das merkte man nicht nur an ihrem Spiel, das sich schlagartig änderte und intensivierte, sondern auch in vielen kleinen und großen Gesprächen und Kommentaren.

Und so brennen alle schon jetzt auf die Aufführungen Ende Juni.

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