Ach, was muss man oft...

Max und Moritz als Mauer mit Titel

Datenerhebungen zeigen eine deutliche Zunahme von Depressionen oder Angstzuständen bei Kindern und Jugendlichen. Die Zahlen haben sich in Deutschen und einigen anderen Ländern verdoppelt, teil¬weise sogar verdreifacht. […] Die Jugendlichen berichteten von einem starken Abfall ihres Wohlbefindens, insbesondere diejenigen, die wenige Freunde hatten, haben stark gelitten. […] Die Schulschließungen haben Prinz zufolge das Lernen in den 37 Ländern der OECD massiv gestört – betroffen sind vor allem Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien.

www.aerzteblatt.de/nachrichten/124048/Corona-und-Psyche-Experten-mahnen-junge-Menschen-besonders-zu-unterstuetzen

Wer nur Arbeitsaufträge von Lernsoftware oder Arbeitsblättern ausführt, entwickelt nicht Selbstständigkeit. Vielmehr steuert er sich nur selbst gemäß den Vorgaben von außen. Er lernt sich anzupassen, nicht aber selbstständig zu denken und zu argumentieren. Dazu braucht es ein lebendiges und interessiertes menschliches Gegenüber – also Lehrpersonen und Mitschülerinnen und -schüler. […] Daher bildet äußere „Individualisierung“ gerade nicht Individualität, sondern fördert Konformität. Um ein individuelles Selbst zu werden, brauchen junge Menschen sozialen Kontakt, Austausch, Widerspruch und gemeinsam zu bewältigende Herausforderungen. […] Gerne grenzen sich Befürworter von „digitalem“ und „selbstgesteuertem Lernen“ vom „Frontalunterricht“ ab. Tatsächlich ist digitales oder analoges „selbstgesteuertes Lernen“ Frontalunterricht in übler Reinform, wie er sonst kaum noch vorkommt. Das Arbeitsblatt und der Algorithmus antworten mir nicht, diskutieren nicht, nehmen mich nicht wahr […]

bildung-wissen.eu/fachbeitraege/digitalisierung-und-individualisierung-eine-unheilige-allianz-die-bildung-verhindert.html

In der Diskussion um Schulschließungen und die Folgen der Corona-Pandemie für Schülerinnen und Schüler bleibt eines oft auf der Strecke: Individualität und Bildung im humanistischen Sinne haben bei all der Diskussion um  verpassten Lernstoff und „Bridge the gap“ oft das Nachsehen. Digitale Arbeitsaufträge und bloße Namensfelder in Videokonferenzen verstellen den Blick auf den individuellen Schüler, die Schülerinnen werden wieder zu einer Masse, einer Klasse von Menschen, denen Stoff vermittelt wird. Gegen diesen – vielleicht auch teilweise unvermeidlichen – Missstand setzt die Theater-AG in ihrem bislang fünten Projektanlauf dieses Jahr ein Zeichen – in Erinnerung an die beiden wohl berühmtesten Schülerindividuen der Literaturgeschichte: „We don’t need no education“ – but formation!

 

Alle Beteiligten wurden vor dem Dreh auf das Corona-Virus getestet. Die Dreharbeiten erfolgten gemäß der geltenden Bestimmungen.

 

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