Lyon zwischen Geschichte und Moderne

Französischschülerinnen und Schüler des bilingualen Zweiges der 10. Klasse des Gymnasiums am Deutenberg erkundeten die Hauptstadt der Région Rhône-Alpes. Dabei standen die neueren städtebaulichen Entwicklungen wie das Stadtviertel „Les Confluences“ mit seinen modernen, zukunftsweisenden Bauten und dem Musée des Confluences (siehe Foto) ebenso auf dem Programm wie die Rolle Lyons während des 2. Weltkriegs als Hauptstadt der Résistance gegen die deutsche Besetzung Frankreichs. Die seit der Renaissance bestehenden Traboules (unterirdische Verbindungsgänge zwischen zwei oder mehrere Straßen) spielten dabei ebenso eine Rolle als Transportwege für verbotene Flugschriften im Seidenweberviertel „Croix-Rousse“ wie Phantombriefkästen und geheime Druckerwerkstätten. Ein anschaulicher Erkundungsgang durch dieses Viertel zeigte den Schülerinnen und Schülern auf, wie schwierig und gefährlich der Widerstand vor allem ab 1942/1943 wurde, als die Deutschen Lyon besetzten. Im „Centre d‘Histoire de la Résistance et de la Déportation“, während der Besatzung Sitz der Gestapo in Lyon, erhielten die Schülerinnen und Schüler eindrückliche Hintergrundinformationen für diese schreckliche Zeit.

Lyon als Theater- und Opernstadt stand am folgenden Tag im Zentrum. Im „Théâtre des Célestins“ erhielten die Schüler Einblick in die Arbeit in diesem traditionsreichen Theater, das seit 200 Jahren Theater für die Bürger der Stadt bietet und nach einigen Bränden nun seit dem Ende des 19 Jahrhunderts im Stil der italienischen Theater mit Plüsch und Logen beindruckt. Der bei den Theaterleuten verbreitete Glaube und Aberglaube geht soweit, dass die bei Renovierungsarbeiten gefundenen Skelette zweier Mönche aus dem Mittelalter sorgsam im Keller verwahrt werden, um Schaden vom Theater abzuhalten. Am Abend konnten die Schüler dann das Bühnenbild zum Leben erwachen sehen, als sie das Theaterstück „La mouche“ im „Théâtre des Célestins“ erlebten.

Der Besuch des zum Weltkulturerbe gehörenden alten Lyon und der auf den Hügeln liegenden Wallfahrtskirche Notre-Dame de Fourvière mit herrlichem Blick auf die gesamte Stadt rundeten das Programm ab.

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