Unter dem Oberthema „Spot an: Die Hauptstadt im Scheinwerferlicht“ unternahmen die Schülerinnen und Schüler der Gruppe um Larissa Zürn und Dennis Scheu eine Reise quer durch Berlin, um das Thema „Hauptstadt in der Inszenierung“ aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Gemeinsam tauchte die Gruppe tief in das kulturelle, mediale und historische Herz Berlins ein und erforschte, wie sich die Stadt in den Bereichen Theater, Social Media, Virtuelle Realität und Film inszeniert.
Im Bereich der virtuellen Realität bekam die Gruppe einen besonderen ersten Zugang zur Geschichte der Stadt. Die VR-Erfahrung „Berlin’s Odyssey“ am Fuß des Fernsehturms nahm die Schülerinnen und Schüler auf eine Zeitreise durch 900 Jahre Berliner Geschichte mit und ermöglichte einen immersiven Flug von der Vergangenheit bis in die Gegenwart. Auf der Aussichtsplattform änderte sich die Perspektive von virtuell zu real: Aus luftiger Höhe bot sich ihnen die beeindruckende Skyline des heutigen Berlins und ein atemberaubender Blick auf die Stadt, die sie noch aus allen Richtungen erleben würden.
Ein weiterer Schwerpunkt der Woche lag auf den Brettern, die die Welt bedeuten: Beim Theatersport in Berlin Wedding lieferten die Schülerinnen und Schüler kreative Ideen, die von den Profis vor Ort blitzschnell in eine urkomische Szene verwandelt wurden. So entstand etwa ein humorvoller „Dönerkrieg“ zwischen Villingen und Schwenningen, inklusive einem Showdown-Duell im Villinger Gefängnis. Am Berliner Ensemble ging es mit einem exklusiven Blick hinter die Kulissen weiter – eine Führung, bei der alle begeistert Fragen zur Theatertechnik und zum Betrieb des traditionsreichen Hauses stellten. Ein Höhepunkt war schließlich der Workshop „BRECHT TO GO!“: Ausgestattet mit Funkkopfhörern, erkundeten die Schülerinnen und Schüler das Berlin Brechts und schlüpften dabei selbst in die Rolle von Schauspielenden, Zuschauenden und Mitdenkern. Ihre selbstklebenden Statements für mehr Gerechtigkeit in der Welt brachten sie schließlich in die Berliner Straßenlandschaft ein.
Außerdem stand ein Streifzug durch die Berliner Filmwelt auf dem Programmzettel. Auf einem Spaziergang zu berühmten Drehorten der Hauptstadt, darunter Kulissen der ARD-Serie „Babylon Berlin“, der Wende-Komödie „Good Bye, Lenin!“ und der Netflix-Erfolgsserie „Das Damengambit“, spürten die Schülerinnen und Schüler die filmische Magie, die Berlin als Schauplatz ausmacht. Berlin als Kino-Bühne zu erleben, war zwar spannend, aber angesichts des eisigen Wetters doch auch eine kleine Herausforderung. Da hielten nur die Tapfersten bis ganz zum Schluss aus.
Weiter ging es in die Welt der Social Media, wo das Denkmal für die ermordeten Juden Europas für intensive Auseinandersetzung sorgte. Die Schülerinnen und Schüler sprachen über die Grenzen von Mahnmal oder Denkmal und Selfie-Kultur und reflektierten das Phänomen „Yolocaust“ – wie der Respekt gegenüber historischen Gedenkstätten mit den Grenzen moderner Selbstinszenierung kollidieren kann. In der WOW Gallery, Berlins angesagtem Selfie-Museum, fand sich Berlin von einer ganz anderen Seite: Bunte und schrille Kulissen boten reichlich Material für die perfekte Inszenierung der eigenen Person.
Von der Theaterbühne über die Social-Media-Kulissen und die virtuelle Realität bis hin zur Filmkulisse wurde Berlin so also zur eindrucksvollen Kulisse für die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums am Deutenberg.